Ona B: Laizität
LE DROIT HUMAIN vertraut auf die Kraft
des Grundsatzes der Gleichheit aller Menschen.
Daraus entsteht das Angebot einer Ethik, die jenseits einer
ordnenden höheren Macht Recht und Unrecht unterscheiden kann.
Der Verzicht auf Gottgehaltenheit möge durch die Geborgenheit
in der menschlichen Gemeinschaft wettgemacht werden.
Ona B. zu "Laizität"
Betrachten wir das Verhältnis von Religion und Staat in Österreich im
Vergleich zum restlichen Europa: Religionsneutrale Länder sind Irland,
Belgien, die Niederlande, Frankreich, Portugal und Tschechien – und die
letzten drei sind die einzigen, in der Laizismus verfassungsrechtlich
verankert ist. Das wäre auch für uns ein mögliches Ziel. Unser Wille
miteinander an einer Verbesserung der Lebensumstände für alle mitzuwirken,
ungeachtet von Geschlecht, Religion, Rasse oder Nation und anderen
Unterscheidungsmerkmalen ist unser wichtiges Gut der Toleranz.
In meinem Bild “Das weiße Buch” zum Thema Laizität steht
das “weiße Buch des Wissens” im Zentrum. Es steht dort an
Stelle der Hauptwerke aller Religionen, dort wo sonst etwa
die Bibel, der Koran, der Talmud oder andere Religionswerke
liegen könnten. Das weiße Buch verzichtet auf Anspielungen auf
konkrete Religionen. Es ist neutral weiß, also in gewissem Sinne
“rein” von Ideologien. In meinem Bild ist die Stelle für das eine
“große Licht” – auch das Symbol für wertfreie Anerkennung aller
Menschen - im Zentrum des Tempels. Den Tempel habe ich dargestellt
durch die Säulen am Eingang, die Treppe und das Musivische Pflaster.